Geschichte
Die Geschichte der italienischen Resistenza beginnt mit einem Paukenschlag: nach militärischen Misserfolgen ordnet der Große faschistische Rat am 25. Juli 1943 die Inhaftierung Benito Mussolinis an. Sein Amtsnachfolger, der Faschist Pietro Badoglio, erklärt am 8. September 1943 einen einseitigen Waffenstillstand mit den Alliierten Truppen. Diese erobern Italien von Süden her. General Eisenhower gibt im Radio eine nicht mit dem weißen Haus abgesprochene Erklärung dazu ab.
Die Geburtsstunde der Resistenza
Dies hat zwei gravierende Konsequenzen:
1. Das nazionalsozialistische Deutschland „befreit“ wenige Tage danach den inhaftierten Duce aus seiner Haft am Gran Sasso. Hitler ordnet die Gründung der Republica sociale italiana in Salò sul Garda unter seiner und faschistischer Führung an.
2. Die versprengten italienischen Truppenteile im Norden des Landes versuchen einerseits nach Süden zu gelangen. Vielen Soldaten aber ist der Weg zu gefährlich. Aufgrund ihrer militärischen Ausbildung sind sie die idealen Keimzellen des sich formierenden Widerstandes gegen das nazionalsozialisische Deutschland und seine Marionettenregierung in Salò. Zahlreiche weitere Teil der Bevölkerung Norditaliens sympathisieren mit diesen Widerstandszellen. Auch Gesellschaftsteile, deren Sympathie für den Faschismus vor dem Krieg unwidersprochen war, erkennen gerade noch rechtzeitig, wie sehr sie das Regime in die Irre geführt hatte. Auch Klerus und Bürgertum erkennen nun die Notwendigkeit entschlossenen Handelns.
War die Resistenza kommunistisch?
So kommt es, dass beinahe alle gesellschaftlichen Gruppierungen in zwar unterschiedlicher Ausprägung, aber doch entschlossen dem faschistischen Feind gegenüberstehen. Stehen die Amerikaner und Briten der Resistenza (vor allem was die Waffenlieferungen betrifft) noch etwas reserviert gegenüber, weil sie annehmen, dass die kommunistischen Teile von Moskau aus dirigiert werden, so zeigen doch spätere Analysen, dass diese Sorge unberechtigt war.
Italien will durch alle politischen Strömungen hindurch als Mitglied der westlichen Wertegemeinschaft anerkannt werden.
Nach einem Partisanenkampf, der in der europäischen Geschichte seinesgleichen sucht, zieht die Resistenza am 25. April 1945 auch siegreich in die Städte des Nordens ein.